Waldbaden bedeutet Entschleunigung. Wir bewegen uns langsam und tauchen ein in die Atmosphäre des Waldes. Achtsames absichtsloses Schlendern und Verweilen, bei dem wir alle Sinne weit öffnen und die heilende Wirkung des Waldes auf uns wirken lassen. Intensiv den Augenblick genießen, die Umgebung spüren und erforschen.

Längst ist „Shinrin-Yoku“, zu Deutsch „Waldbaden“, in Japan zu einer anerkannten Stress-Management-Methode avanciert. 1982 prägte das japanische Ministerium für Landwirtschaft, Forsten und Fischerei den Begriff Shinrin Yoku. Er beschreibt den Kontakt mit und unter der Atmosphäre des Waldes. Wir können den Begriff als „Baden in der Waldluft“ übersetzen“ - oder kurz „Waldbaden“. 2007 wurde in Japan die „Japanischen Gesellschaft für Wald-Medizin“ gegründet (Society of Forest Medicine), deren Präsident ist zurzeit (2018) Dr. Qing Li.

Menschen können in mittlerweile 60 Heilwäldern verweilen. Die Waldbaden-Waldwege sind zwischen 1,5 bis 3,5 Km lang, und diese Distanz empfiehlt Dr. Qing Li ausdrücklich: verweilen und langsam gehen! 

Unser Immunsystem kann mit dem des Waldes kommunizieren, eine Verbindung aufnehmen über die Luft und auch über die Haut.  Durch das Einatmen der ätherischen Öle und Terpene, die die Bäume in die Luft abgeben, wird unser Immunsystem gestärkt.

Studien haben ferner ergeben, dass sich durch den Aufenthalt im Wald Angstzustände, Depressionen und Wut verringern, Stresshormone abgebaut werden und die Vitalität sich steigert. 

Wissenschaftliche Veröffentlichungen finden Sie unter:
https://www.waldbaden-akademie.com/
INFOM (International Society of Nature and Forest Medicine) www.infom.org

„Waldtherapie“ und „Waldmedizin“ kommen als neue Heilmethode in Deutschland an. Doch was ist so heilsam daran? Wissenschaftler erklären es mit dem sogenannten „Biophilia-Effekt“ - der Interaktion zwischen Mensch und Natur. Die positive Wirkung des Waldes ist schon länger bekannt, aufgrund der aktuellen Lebensbedingungen allerdings topaktuell. Die Waldmedizin ist eine neue medizinische, interdisziplinäre Wissenschaft, die unter die Rubriken Alternativmedizin, Umweltmedizin und Präventivmedizin fällt, und sich mit den Auswirkungen von Waldumgebungen auf die menschliche Gesundheit befasst. Auch bei Krebserkrankungen kann Waldbaden aktuell präventiv oder als komplementäre Therapie heilsam unterstützen. Menschen, die in Waldgebieten wohnen erkranken signifikant seltener an Krebs.

2017 wurde auf Usedom (Heringsdorf) der erste deutsche bzw. europäische  „therapeutische Heilwald" im Rahmen eines Kongresses eingeweiht. 

Aufenthalt in der Natur ist Auszeit für den Geist 
Wir Menschen sind Teil der Natur. Der Einfluss von Wald und Natur auf uns ist weitaus größer als wir denken. Der Wald und die Natur entschleunigen uns. „Grün“ wirkt wohltuend  regenerierend und stärkt gleichzeitig unbewusst die indirekte Aufmerksamkeit. 

Körper, Geist und Seele reagieren darauf unmittelbar positiv: Wir spüren bereits nach kurzer Zeit eine Beruhigung unserer Gedanken und erleben uns im Einklang mit uns und unserer Umgebung. Ruhe und Gelassenheit  breiten sich aus. Unser Wohlbefinden  und unsere Erholungsfähigkeit werden gesteigert. Wir können abschalten, neue Energie tanken und wieder erholsam schlafen.